Die amerikanische Psychologin Carol Dweck ist für ihre Forschung auf dem Gebiet des Mindset bekannt. Die renommierte Psychologin der Stanford University hat das Konzept des dynamischen und des statischen Selbstbildes entwickelt, das uns dabei hilft zu verstehen, wie unsere Überzeugungen und Einstellungen unsere Entwicklung und unser Potenzial beeinflussen. Vor allem ihre Forschung zum Fixed und Growth Mindset ist inzwischen weit verbreitet und gibt Erklärungen über die Auswirkungen des Selbstbildes in Bezug auf das Lernen, die Motivation und ihr Verhalten.
Was ist das Selbstbild?
Das Selbstbild ist das Konzept, das wir von uns selbst haben- Dabei enthält es bewusste als auch unbewusste Überzeugungen über uns uns die Welt. Es beeinflusst unsere Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen und hat eine große Auswirkung auf unsere Entscheidungen, unsere Beziehungen und unsere Leistung in verschiedenen Lebensbereichen. Unser Selbstbild basiert vor allem aus unseren frühkindlichen Erfahrungen in Beziehungen zu anderen Menschen.
Unser Selbstbild impliziert gleichzeitig unser Selbstwertgefühl, das sich ebenso auf unsere subjektive Bewertung und Wertschätzung unseres Selbst bezieht. Ziel ist es in der Auseinandersetzung, zu erkennen welche destruktiven Denk- und Verhaltensmuster es gibt und ein ein realistisches und förderliches Selbstbild zu entwickeln. Besonders geht es hierbei um die Entwicklung des dynamischen Selbstbildes.
Forschungsergebnisse zum dynamischen Selbstbild
Studien haben gezeigt, dass Menschen mit einem dynamischen Selbstbild besser in der Lage sind, mit Rückschlägen umzugehen und sich von Misserfolgen nicht entmutigen zu lassen. Sie zeigen eine größere Ausdauer bei schwierigen Aufgaben und sind eher bereit, neue Herausforderungen anzunehmen. Darüber hinaus haben sie eine positive Einstellung zum Feedback und nutzen es als Möglichkeit zur Verbesserung. Diese Forschungsergebnisse zeigen, dass ein dynamisches Selbstbild zu einer erhöhten Motivation, Leistung und Resilienz führen kann.
Ein dynamisches Selbstbild zeigt sich durch folgendes Mindset.
Forschungsergebnisse zum statischen Selbstbild:
Studien haben gezeigt, dass Menschen mit einem statischen Selbstbild dazu neigen, ihre Fähigkeiten zu überschätzen, um ihr Selbstwertgefühl aufrechtzuerhalten. Sie sind weniger bereit, sich neuen Herausforderungen zu stellen, da sie Angst haben zu versagen. Darüber hinaus neigen sie dazu, negatives Feedback abzulehnen oder zu ignorieren, da es ihre Selbstwahrnehmung bedrohen könnte. Diese Forschungsergebnisse verdeutlichen, dass ein statisches Selbstbild zu einem begrenzten Wachstumspotenzial und einer geringeren Leistungsfähigkeit führen kann.
Ein statisches Selbstbild zeigt sich durch folgendes Mindset.
Beispiel:
Sport: Im Bereich des Sports kann ein dynamisches Selbstbild dazu führen, dass eine Person hart trainiert, um ihre Fähigkeiten zu verbessern. Sie sieht Wettkämpfe und Herausforderungen als Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und neue Höchstleistungen zu erreichen. Selbst wenn sie nicht als Siegerin hervorgeht, betrachtet sie den Wettkampf als Lernprozess und ist motiviert, aus ihren Erfahrungen zu lernen und sich zu verbessern.
Ein statisches Selbstbild im sportlichen Bereich kann dazu führen, dass jemand seine sportlichen Fähigkeiten als festgelegt und unveränderlich betrachtet. Diese Person kann Schwierigkeiten haben, mit Niederlagen umzugehen, und gibt möglicherweise schnell auf, wenn sie sich mit leistungsstärkeren Gegnern konfrontiert sieht. Sie könnte auch die Meinung vertreten, dass sie für bestimmte Sportarten einfach nicht "begabt" ist und daher keine Anstrengungen in diese Richtung unternehmen.
5 Schritte zum dynamischen Selbstbild
Wachstumsorientierte Denkweise: Indem wir annehmen, dass unsere Fähigkeiten und Talente entwickelbar sind, öffnen wir uns für kontinuierliches Lernen und Wachstum. Wir erkennen an, dass Anstrengung und Ausdauer notwendig sind, um uns zu verbessern, und dass Fehler und Rückschläge Teil des Lernprozesses sind. Diese wachstumsorientierte Denkweise ermöglicht es uns, Herausforderungen anzunehmen und uns kontinuierlich zu verbessern.
Chancen in Rückschlägen sehen: Ein dynamisches Selbstbild lehrt uns, Rückschläge nicht als Scheitern, sondern als Lerngelegenheit zu betrachten. Indem wir aus unseren Fehlern und Misserfolgen lernen, können wir uns weiterentwickeln und unsere Leistung steigern. Wir sollten uns nicht entmutigen lassen, sondern unsere Schwächen als Bereiche betrachten, in denen wir uns weiterentwickeln können.
Positive Einstellung zum Feedback: Eine wachstumsorientierte Denkweise ermutigt uns, Feedback als wertvolles Werkzeug zur Verbesserung anzunehmen. Wir sollten uns nicht defensiv gegenüber konstruktiver Kritik verhalten, sondern sie als Möglichkeit zur Weiterentwicklung und zum Erreichen unserer Ziele betrachten. Indem wir aktiv nach Feedback suchen und es konstruktiv nutzen, können wir unsere Fähigkeiten und Leistung stetig verbessern.
Aus Komfortzonen ausbrechen: Menschen mit einem dynamischen Selbstbild sind bereit, sich neuen Herausforderungen zu stellen und aus ihrer Komfortzone herauszutreten. Indem wir uns neuen Aufgaben und schwierigen Situationen stellen, erweitern wir unser Wissen und unsere Fähigkeiten. Wir sollten uns nicht von Ängsten vor möglichem Scheitern abhalten lassen, sondern uns stattdessen auf das Potenzial für persönliches Wachstum und Erfolg konzentrieren.
Beharrlichkeit und Ausdauer: Eine der wichtigsten Lektionen des dynamischen Selbstbildes ist, dass Erfolg oft langfristige Anstrengung erfordert. Wir sollten nicht aufgeben, wenn wir auf Hindernisse stoßen oder es schwierig wird. Durch Beharrlichkeit und Ausdauer können wir unsere Ziele erreichen und uns stetig verbessern.
Comments